Das „freie Tal“, vom Bergbau geprägt, umgeben von herrlicher Natur
Zu Füßen des ca. 352 m hohen und dichtbewaldeten Windbergs liegt Freital. Vom Bergbau geprägt, spielt dieser heute keine Rolle mehr. Die Bodenschätze wurden ans Tageslicht gebracht, die ehemaligen Stollen sind verschlossen, Museen und Ausstellungen erinnern daran. 2003 wurden zwei Fördergerüste – jeweils einer in Freital Zauckerode und einer in Freital Burgk – als Denkmal an diese bewegte Geschichte aufgestellt, die Stadt und Landschaft in so einzigartiger Weise geprägt hat.
In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich Freital zu einer freundlichen, hellen Stadt mit äußerst reizvollem Umland. Der Großteil der bestehenden Häuser wurde saniert, so manches neu gebaut. Pensionen, Gasthäuser und Hotels ziehen immer mehr Touristen an, die den Charme der ehemaligen Bergbaulandschaft zu schätzen wissen. Die Nähe zum Tharandter Wald lädt zum Wandern ein.
Schloss Burgk mit Kunstsammlung und Bergbaumuseum
Auf dem ehemaligen Rittergut ließ 1846 Carl Friedrich August Dathe von Burgk – Besitzer der Freiherrlich von Burgkschen Steinkohlen- und Eisenhüttenwerke – sein Herrenhaus zu einem Schloss umgestalten.
Seit dem Jahr 1946 befindet sich das Freitaler Museum in den Räumlichkeiten. Die Städtischen Sammlungen auf Schloss Burgk bieten Interessierten einen umfangreichen Einblick in die Geschichte der Stadt und des Steinkohlebergbaus. Vom Wirken und Schaffen regionaler Künstler erzählt die Kunstsammlung, welche sich ebenfalls im Schloss befindet.
Der idyllisch romantische Park mit seinen prächtigen Bäumen, einem Teich und verschiedenen Plastiken lädt zum stillen Verweilen ein. Hier befindet sich auch das „Rotkopf-Görg-Denkmal“. Nach einer alten heimischen Sage entstand die Skulptur, die hier kurz angerissen werden soll: Der Musikant Rotkopf-Görg trifft eines Tages einen Berggeist, der ihn auffordert, für ihn und seine Gäste recht kräftig aufzuspielen. Anstatt des versprochenen reichen Lohnes erhält der enttäuschte Rotkopf-Görg jedoch nur glühende Kohlen und wirft sie weg. Zu spät bemerkt er den Zauber, der die Kohlen in pures Gold verwandelt hätte…
Wilhelmine Reichard (1788 – 1848) – erste Ballonfahrerin Deutschlands
Eine der berühmtesten Bewohnerinnen der Stadt war wohl Wilhelmine Reichard. Sie war 1811 die erste Ballonfahrerin Deutschlands. Obwohl Sie im selben Jahr einen Absturz nur knapp überlebte, hielt sie an ihrer Leidenschaft fest. Jede ihrer Ballonfahrten gestaltete sich zu einem Ereignis mit Programm und vielen Zuschauern.
Von 1814 bis zu ihrem Tod im Jahre 1848 lebte Wilhelmine mit ihrer Familie in Freital. Das Haus auf der Reichardstraße befindet sich heute wieder in privaten Händen und wurde liebevoll restauriert.
Das König-Albert-Denkmal auf dem Windberg
Entnommen aus „Historischer Wanderleitfaden – Der Plauensche Grund und die Täler der Weißeritz“ (3).
Die Gemeinden des Windbergumlandes und des Plauenschen Grundes widmeten dem beliebten sächsischen König Albert ein Denkmal auf dem Gipfel des Windberges. Die Mittel zur Errichtung des 17 m hohen Monuments wurden durch Geldspenden aufgebracht, das Grundstück vom Freiherrn Max von Burgk kostenlos zur Verfügung gestellt.
Der Entwurf des Baus stammte vom Architekten Kühne, die Ausführung besorgte eine Firma aus Dresden-Plauen. Eine Schrifttafel und das Relief eines Reiterstandbildes zieren das am 18. September 1904 eingeweihte Denkmal.
Eine ebenfalls angebrachte Tafel aus dem Jahre 1952 hält die Erinnerung an den Freitaler Bergbau und seine Bergleute mit dem Spruch des Freitaler Ehrenbürgers Hellmuth Heinz wach:
„Siehe Wanderer, ins Tal, wie es erfüllt von Streben. Aus des Bergmanns Fleiß entstand und lebt es bis heute.“
Von diesem Standort bietet sich ein herrlicher Rundblick über Freital und die umliegenden Ortschaften.
Bericht, gekürzt, aus dem Magazin die-infoseiten.de – Fotos & Text ©die-infoseiten.de